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Wir haben die weltweit längste Fertigungsstrasse für organische Solarzelle aufgebaut. Wie ein Schweizer-brasilianisches Projekt die Industrie der Fotovoltaik mit einer neuen Art Solarzellen revolutioniert

— Interview mit Dr. Erika Györvary, Mitgründerin des CSEM Brasilien und Mitverantwortliche für das Projekt SUNEW, von Michaël Tuil, MA HSG, Redakteur ©PuntoLatino

 

Anmerkung der Redaktion: Organische Solarzellen, sog. OPV aus dem Englischen, sind Solarzellen, die aus organischen Kunststoffen bestehen. Sie sind leicht, durchsichtig und flexibel, d.h. sie können ein bisschen wie ein Karton gebogen werden und passen sich an runde oder flexible Oberflächen an. Die Anwendungsmöglichkeiten sind daher vielfältiger als rigide Solarzellen. Sie sind auch kostengünstiger und energieeffizienter herzustellen. Das Hauptproblem besteht bisher in der relativ geringen Effizienz im Vergleich zu den herkömmlichen Solarzellen aus Silizium.

 

— Frau Dr. Györvary, was sind die Erfolge von SUNEW? Was wurde bereits erreicht, was Sie besonders stolz macht?
— Erster Erfolg für uns ist einfach, dass die Firma SUNEW schon nach ziemlich kurzer Zeit auf eigenen Beinen steht. Und worauf wir stolz sind? Wir haben die weltweit längste Fertigungsstrasse für organische Solarzelle aufgebaut. Darüber hinaus haben wir im Rahmen eines gemeinsamen Projekts mit Fiat einen ersten Prototyp eines Autos mit OPV geschaffen.

 

— Was sind die nächsten Sachen, woran Sie nun hart arbeiten oder die Sie anpacken wollen?
— Wir wollen die Lebensdauer sowie die Effizienz unserer OPV erhöhen. Dazu ist es für uns sehr wichtig, Projekte zusammen mit der Industrie zu machen, um direkt anwendbare industrielle Lösungen zu schaffen.

 

— Was sind die wesentlichen Herausforderungen vor Ort in Brasilien? Und hier in der Schweiz?
— Logistik ist immer eine Herausforderung in Brasilien, deshalb gibt es sehr lange Lieferzeiten für Produkte oder Material, die wir aus Europa oder den Vereinigten Staaten beziehen. Eine andere Schwierigkeit in der Kooperation zwischen der Schweiz und Brasilien liegt in dem administrativen Aufwand, weil die Zölle beider Länder total anders sind. Dazu sind die Importsteuern in Brasilien sehr hoch.

 

— Hilft es Ihnen in Brasilien, eine Schweizer Organisation zu sein? Andersrum, welche Vorteile haben Sie als Schweizer Organisation davon, in Brasilien zu arbeiten?
— Ja es hilft – wir haben einen einfacheren Zugriff zu Technologien und können auch sehr gute Leute in Brasilien u.a. dank unseres Schweizer Images akquirieren. Andererseits hilft uns unsere lokale Erfahrung, Projekte mit brasilianischen Firmen in Brasilien aber auch in der Schweiz durchzuführen.

 

— Arbeiten Sie zusammen mit Organisationen von Lateinamerikanischen Forschern in der Schweiz? Würden Sie gerne mehr mit solchen Organisationen zusammen arbeiten und wenn ja, wofür?
— Ich kenne Swissnex in Brasilien sowie die Lateinamerikanische Handelskammer in der Schweiz. Wir würden gerne vermehrt mit solchen Organisationen arbeiten, weil wir momentan viele neue offene Stellen in Brasilien haben. Darüber hinaus sind wir momentan daran, ein neues Zentrum in Pernambuco aufzubauen.
Vielen Dank und PuntoLatino wünscht das Beste für die Zukunft des SUNEW. Ein sehr tolles Projekt.

 

 

SUNEW ist ein Spinoff des CSEM Brasilien für die Produktion von OPV. Die Produktionsstätte im brasilianischen Staat Minas Gerais hat eine jährliche Kapazität von 300’000 Quadratmetern. Das CSEM (Centre Suisse d’Electronique et de Microtechnique) ist ein Schweizer Forschungs- und Entwicklungszentrum mit den Schwerpunkten Mikro- und Nanotechnologie, Mikroelektronik, Cleantech und Kommunikationstechnologien. Neben dem Hauptsitz in Neuchâtel hat das CSEM weitere Standorte in Muttenz, Zürich, Alpnach und Landquart, sowie eine Auslandsniederlassung in Brasilien 

 

 

O CSEM Brasil tem o prazer de apresentar ao mercado a SUNEW – spinoff que já nasce líder na produção de painéis fotovoltaicos de terceira geração: orgânicos, leves, flexíveis e transparentes. 


 

 

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