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«¡Mira!»
— Desde el 25.07.0219
Sommer-Filmfest in Bern und Zürich ab 25. Juli
Am 25. Juli startet in Bern und Zürich ein Filmfest unter dem Titel ¡MIRA! – Filme aus Lateinamerika. In Kooperation mit dem Kulturhaus Kosmos und dem Kino Rex lanciert trigon-film die Reihe und präsentiert neue Filme aus Lateinamerika sowie zwei zeitlose kubanische Perlen: «La vida es silbar» und «Memorias del subdesarrollo» in restaurierter Fassung.
Das südliche Amerika blickt nicht nur auf eine wechselvolle Geschichte zurück, wie sie ungemein dicht in «Compañeros – La noche de 12 años» von Alvaro Brechner aus Uruguay aufscheint – es zeichnet sich auch durch eine besondere Erzählkunst aus. Dem so genannten «magischen Realismus» kommt in der Filmauswahl sicher «Los silencios» von Beatriz Seigner aus dem Länderdreieck Peru, Kolumbien und Brasilien am nächsten. Auf eine irrlichternde Seherfahrung darf man sich bei «El abrazo de la serpiente» von Ciro Guerra (Kolumbien) gefasst machen, der ebenfalls im Amazonasgebiet spielt und über die Zeiten hinweg erzählt.
Ohne ein grosses Mass an Fantasie und Erzählfreude hätte der Argentinier Mariano Llinás wohl nie eine 14-stündige Geschichte wie «La flor» erzählen können, die wir integral und deutsch untertitelt präsentieren, nachdem sie vor einem Jahr am Festival Locarno Aufsehen erregt hat – ein besonderes Filmerlebnis, das man auch in einzelnen Episoden geniessen kann! Globale Themen werden in «Rust – Ferrugem» von Aly Muritiba aus Brasilien und «Familia sumergida» von María Alché aus Argentinien angesprochen – der eine ein Drama um den Missbrauch sozialer Medien, im anderen versucht eine Frau nach dem Verlust ihrer Schwester ihr Leben neu zu definieren. Abgerundet wird das Programm mit Konzerten, Drinks und der Vorpremiere von «Monos» von Alejandro Landes, einer visuellen Tauchfahrt in den Dschungel Kolumbiens – der Film startet danach am 22. August in den Schweizer Kinos.
LA FLOR von Mariano Llinás, Argentinien, 2018
4 Frauen, 6 Episoden, 6 Genres, 14 Stunden Material: «La flor» kann chronologisch, in umgekehrter Reihenfolge oder auch in Einzelepisoden erlebt werden. Dieses ungewöhnliche Werk war DAS Ereignis am Locarno Film Festival 2018!
LOS SILENCIOS von Beatriz Seigner, Kolumbien, Peru, Brasilien, 2018
Nuria, Fabio und ihre Mutter Amparo treffen auf einer kleinen Insel inmitten des Amazonas ein, im Grenzgebiet von Brasilien, Kolumbien und Peru. Sie sind geflüchtet vor dem bewaffneten Konflikt in ihrer kolumbianischen Heimat, nachdem der Vater spurlos verschwunden ist. Eines Tages taucht er in ihrem neuen Zuhause wieder auf. Die Familie entdeckt, dass die ganze Insel von Geistern bevölkert ist. Beatriz Seigner hat eine bewegende Reflexion über das Entwurzeltsein gestaltet.
COMPAÑEROS – La noche de 12 años von Alvaro Brechner, Uruguay, 2018
Nach dem Roman «Memorias del calabozo» von Mauricio Rosencof und Eleuterio Fernández Huidobro erzählt Álvaro Brechner die schier unglaubliche Geschichte der ausserordentlichen Freundschaft, die die beiden Autoren mit José „Pepe“ Mujica verbindet, dem späteren Präsidenten Uruguays. Ein zutiefst bewegender Film, der in seinem Kern Hoffnung stiftet.
FAMILIA SUMERGIDA von Maria Alché, Argentinien, 2018
Marcela, gut verheiratet, Mutter dreier halbwüchsiger Kinder, muss den Hausstand ihrer plötzlich verstorbenen Schwester Rina in Buenos Aires auflösen: Strickwaren, Zimmerpflanzen, Bücher, Pelzmäntel und Möbel, Fotografien und Briefe. Erinnerungen. Mit einem Mal sitzen die Geister alter Tanten und Onkel in Marcelas Wohnzimmer, streifen Schemen der Vergangenheit durch ihre Gegenwart und lösen sie auf: Vielerlei wäre nun möglich, eine Affäre vielleicht? In der Trauer entrückt sich dem Menschen die Wirklichkeit, ein Verlust verändert die Welt – mit sicherer Hand fängt die Schauspielerin, Fotografin und Filmemacherin Alché in ihrem Langfilmdebüt einen Schwebezustand ein. (Viennale, Alexandra Seitz).
TIGRE von Silvina Schnicer, Argentinien, 2017
Das einzigartige und verschlungene Tigre-Delta im Norden von Argeniniens Hauptstadt Buenos Aires ist die ideale Szenerie für das Spielfilmdebüt von Silvina Schnicer und Ulises Porra Guardiola. Die 65-jährige Rina kehrt darin nach vielen Jahren in Begleitung ihrer Freundin Elena auf ihre abgelegene und heruntergekommene Insel zurück. Während sie auf die Ankunft ihrer Kinder warten, tauschen sich die Frauen aus und teilen ihre Ängste davor, abgewiesen zu werden genauso wie die sexuelle Einsamkeit. Rina hofft, dass ihr Sohn Facundo ihr helfen wird, ihr ehemaliges Zuhause zu behalten, da die Planer ins Gebiet eingreifen wollen und Veränderungen drohen. Die Filmemacher verstehen es, das Geheimnis des Deltas mit seinen labyrinthischen Flüssen und abgelegenen Inseln ideal zu nutzen, um die vielen verwickelten Stränge familiärer Beziehungen zu beschreiben.
MONOS von Alejandro Landes, Kolumbien, 2019
Acht Jugendliche bewachen an einem entlegenen Winkel im bergigen Dschungel Kolumbiens eine nordamerikanische Geisel und die Milchkuh Shakira. Sie spielen genaugenommen Krieg, und merken erst allmählich, wie ernst das Spiel ist. Alejandro Landes hat die irre Situation zu einem atmosphärisch ungemein dichten, visuell und akustisch intensiven Film gestaltet, mit Darstellenden, die uns in den Sog des Geschehens mitreissen.
BERNA
LA FLOR
Mariano Llinás, Argentinien, 2018, 833 Min., Spanisch/d
Do 25.7. Teil 1 / Fr 26.7. Teil 2+3 / Sa 27.7. Teil 4 / So 28.7. Teil 5
Mo 29.7. Teil 6 / Di 30.7. Teil 7 / Mi 31.7. Teil 8 – alle jeweils 20.00
Sa 3.8. ab 15.00 Teile 1-4 / So 4.8. ab 14.00 Teile 5-8
COMPAÑEROS
Álvaro Brechner, Uruguay, 2018, 123 Min., Spanisch/d,f
Do 1.8. 14:00 / Mo 5.8. 18:00 / Sa 10.8. 20:00 / Mi 14.8. 18:00
LOS SILENCIOS
Beatriz Seigner, Peru/Kol./Brasilien, 2018, 89 Min., SP/d,f
Di 6.8. 18:00 / So 11.8. 12:00 / Di 13.8. 20:00
TIGRE
Silvina Schnicer/Ulises Porra, Arg., 2017, 92 Min., Spanisch/d
Di 6.8. 20:00 / Mi 7.8. 18:00 / Di 13.8. 18:00
LA VIDA ES SILBAR
Fernando Pérez, Kuba, 1998, 106 Minuten, SP/d/f – restored
Fr 2.8. 20:00 / Mo 12.8. 18:00
MONOS
Alejandro Landes, Kolumbien, 2019, 102 Minuten, SP/d/f
Sa 17.8. 20:00 Vorpremiere – im Rex-Programm ab 22. August
Cinéma REX