| ZFF 2016 | SUIZA |
Gewinner: Fokus Schweiz, Deutschland, Österreich
Stille Reserven von Valentin Hitz (Österreich)
— von Marie Tuil, PuntoLatino
Es gibt unzählige utopische Filme. Die besten unter ihnen haben eins gemein: Dass dem Zuschauer ein kleiner Schauer über den Rücken läuft. „So könnte die Zukunft wirklich einmal aussehen!“ Je realistischer die Utopie, desto beeindruckender, sozusagen.
Und genau dieser Realismus fehlt in „Stille Reserven“ von Valentin Hintz, der am Zürcher Film Festival seine Premiere feierte: Es geht um Verkäufer von sogenannten Todesversicherungen, Versicherungen, die ihren Käufern das ewige Leben im Himmel, statt im Ersatzteillager bescheren sollen. Vincent Baumann, Vertreter dieser neuen Art von Versicherung ist mehr geschniegelter, emotionslose Maschine, denn Mensch. Denn auf detailreiche Charakter verzichtet der Film. Er ist stattdessen vollgestopft mit Klischees.
Eine der Szenen, die das am besten verdeutlicht, ist der Quickie von Baumann mit seiner Kollegin: Statt auf seinen natürlichen Höhepunkt arbeitet FFF allein darauf hin, dass sein Fitnessband ihm die 100% Hormonausschüttung ankündigt. Reaktionen in seinem Gesicht (oder gar in dem seiner Partnerin) auf diese Ausschüttung sucht der Zuschauer vergeblich. Aber natürlich wird Vincent Baumann bekehrt – natürlich durch eine attraktive Aktivistin, wie sollte es auch anders sein.
Regie: Valentin Hitz
Besetzung: Clemens Schick, Lena Lauzemis, Daniel Olbrychski, Marion Mitterhammer, Marcus Signer
Genre: Science-Fiction
Länge: 96 Min
Land, Jahr: Österreich, Deutschland, Schweiz, 2016
Sprachen: Deutsch
Untertitel: Englisch