| CONCIERTOS | ABRIL 2010 | BASILEA |
Richard Galliano & Sexteto
From Bach to Piazzolla
> Musette in France
Richard Galliano (musette)
Sebastien Surel (viol.)
J.M. Phillips Varjabédian (viol.)
J.M. Apap (alto)
Henri Demarquette (cello)
Stéphane Logerot (bass)
> Richard Galliano – Piazzolla und Bach United
Man mag über die Aktivitäten des französischen Akkordeonisten Richard Galliano in heterogenen Formationen noch so erstaunt sein, er bleibt sich und gewissen Themen sehr treu. Eigentlich bräuchte er, wie er auf der kürzlich erschienenen Live-Solo-CD bewies, gar keine Unterstützung, so sehr vermag er sein Instrument orchestral zu inszenieren. Doch er liebt die Auseinandersetzung mit anderen, ja immer wieder gänzlich anderen Musikern, und er liebt als geborener Perfektionist die vertiefte Auseinandersetzung mit der Komposition, sei es die eigene oder diejenige eines Astor Piazzolla, eines Eric Satie, eines Lucio Dalla oder eines Johann Sebastian Bach.
Zu einem der wichtigsten Fixpunkte gehört die Beschäftigung mit der Musik des argentinischen Bandoneonisten Astor Piazzolla, die er in den letzten Jahren mit dem Tangaria Septett zu höchster Perfektion entwickelt hat. 350 Konzerte in der ganzen Welt mündeten 2006 in die abschliessende DVD-Aufnahmen aus den Bouffes du Nord von Paris. Galliano hatte in diesem Projekt einige der besten klassisch ausgebildeten Musiker von Paris an seiner Seite, und nachdem er sich schon an der Seite von Gary Burton, mit dem er 2008 das Album „L’hymne à l’amour“ eingespielt hatte, der klassischen Musik annäherte, entstand die Idee, mit eben diesen Streichern des Tangaria Septetts ein Sextett zu bilden, das sich der Musik von Johann Sebastian Bach widmet.
Mit diesem Sextett, und nicht etwa mit dem grossformatigen Brüsseler Jazzorchester, mit dem Piazzolla 2008 ein atemberaubend schönes Programm in Erinnerung an die französische Chansonnière Barbara einspielte, fokussiert Galliano nun sein aktuelles Programm, einmal mehr auf Piazzolla, auf Bach und natürlich auf seine eigenen Kompositionen. Der Südfranzose mit dem speziellen Draht zum Tango Nuevo stellt sich damit einer neuen Herausforderung und schlägt ein neues Kapitel im grossen Buch der Annäherung von Jazz und Klassik auf.
Text: Ruedi Ankli
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