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Wirtschaft und Menschenrechte am Swiss Green Economy Symposium
Regula Meng, MSc LSE Global Politics, 11.11.2017
Nicht nur in der Schweiz sehen sich Unternehmen mit zunehmenden Erwartungen der Öffentlichkeit konfrontiert, neben der finanziellen Performance auch ihre Auswirkungen auf Umwelt und Menschenrechte zu evaluieren und kontinuierlich zu verbessern. Das Thema Wirtschaft und Menschenrechte wurde auch am diesjährigen Swiss Green Economy Symposium aufgenommen, das am 30. Oktober im Kongresshaus Liebestrasse in Winterthur stattfand. Dante Pesce [← foto], Mitglied der UN Arbeitsgruppe für Wirtschaft und Menschenrechte und Direktor des Vincular Center for Social Responsibility and Sustainable Development der katholischen Universität in Valparaiso (Chile), zeigte in seinem Referat die regulatorischen Entwicklungen in diesem Bereich auf und betonte, dass Firmen in der nachhaltigen Entwicklung nicht nur Teil des Problems, sondern auch Teil der Lösung sind.
Die im Jahr 2011 verabschiedeten UN Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte, entwickelt unter der Leitung von Harvard Rechtsprofessor John Ruggie, machen praktische Empfehlungen an Staaten und Firmen, wie die Verantwortung für Menschenrechte in der Wirtschaft wahrgenommen und ins unternehmerische Alltagsgeschäft integriert werden kann. Kernbestandteil der Leitprinzipien ist die Sorgfaltsprüfungspflicht, die sogenannte due diligence, durch die tatsächliche und potentielle Auswirkungen auf Menschenrechte identifiziert und je nach Situation präventive oder wiedergutmachende Massnahmen getroffen werden. Eine seriöse Anwendung der Ruggie-Prinzipien erlaubt es Unternehmen, allfällige negative soziale Auswirkungen ihrer Geschäftstätigkeit frühzeitig zu erkennen und die notwendigen Verbesserungen vorzunehmen. Zur Umsetzung der Prinzipien auf staatlicher Ebene verabschiedeten Regierungen weltweit nationale Aktionspläne, wie auch die Schweiz im Dezember 2016.
In den letzten Jahren hielten Menschenrechtsnormen auch Einzug in verschiedene rechtlich unverbindliche internationale Rahmenabkommen, wie zum Beispiel die OECD Leitsätze für multinationale Unternehmen, oder im Finanzsektor die Principles for Responsible Investments (PRI). Eine wachsende Anzahl Firmen, wie die in Zürich ansässige RobecoSam, analysieren und bewerten die Nachhaltigkeitsperformance von Unternehmen, um aufgrund von sozialen, ökologischen und governance Kriterien Investitionsempfehlungen zu machen. Während die Rolle des Schweizer Finanzsektors vom Green Economy Symposium vertiefter behandelt wurde, blieb es beim Thema Menschenrechte bei einem kurzen Referat. Schweizer Firmen selber äusserten sich nicht zu ihrer Praxis in diesem Bereich.
Nichtsdestotrotz ist das wahrscheinlich meistgetwitterte Foto des Green Economy Symposium das von Pesce geteilte Zitat: „Es gibt keine nachhaltige Entwicklung ohne verantwortungsvolle Unternehmensführung.“ Dass Schweizer Qualität Respekt für Umwelt und Menschenrechte miteinschliesst, ist für Dante Pesce klar. Wie Herr und Frau Schweizer zu dieser Frage stehen, wird sich im Laufe der Diskussionen rund um die kommende Konzernverantwortungsinitiative zeigen.
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