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«Die öffentlichen Schulen sollten die Kurse übernehmen»
Der Präsident der Migrationskommission fordert, dass der Staat Migranten in ihrer Muttersprache unterrichtet. Er wünscht sich mehr Lehrer ausländischer Herkunft Schweiz
— NZZ am Sonntag 28.10.12. Interview mit Walter Leimgruber von Daniel Friedli —
Walter Leimgruber warnt vor dem Aus des Sprachunterrichts für Ausländer. Er verlangt, dass die Schulen das Angebotübernehmen und es für allezugänglich machen.
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NZZ am Sonntag: Der Unterricht für Ausländer in heimatlicher Sprache und Kultur ist gefährdet. Wie sehen Sie die Situation?
Walter Leimgruber: Aus Sicht der Integration ist das gefährlich. Ein gute Ausbildung in der Muttersprache ist essenziell, die haben wir Schweizer auch. Fällt sie weg, ist mit mehr Kindern zu rechnen, die Lernschwierigkeiten haben und folglich Probleme an der Schule und auch im Deutschunterricht. Das kann uns nicht egal sein.
Wie lässt sich das ändern?
Die öffentlichen Schulen sollten die Kurse übernehmen und selber anbieten. So wäre dieser wichtige Sprachunterricht garantiert. Gleichzeitig könnte man besser kontrollieren, dass die Qualität stimmt und keine Ideologien gelehrt werden.
Wie stellen Sie sich das konkret vor?
Man müsste die Fächer in den Lehrplan aufnehmen, als normalen Teil des Unterrichts, der auch Schweizer Schülern offensteht. Natürlich wäre zu klären, wie viele Stunden es braucht und für wen sie obligatorisch sind. Und man müsste prüfen, ob die betroffenen Kinder in anderen Fächern entlastet werden können. Ein Schüler türkischer Herkunft etwa sollte erst die eigene Sprache beherrschen, bevor er neben Deutsch noch Englisch und Französisch lernt. Sonst kann er zuletzt alles gleich schlecht.
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